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Wie vielfältig kommunizieren in Bildern?

Grafische Darstellungen, fotografische Illustrationen, bildliche Repräsentationen und Videos sind neben Sprache ebenfalls Vermittlungswege, auf denen gesellschaftliche Vielfalt transportiert und diskriminierenden Dynamiken entgegengewirkt werden kann. Einige Best Practices und Orientierungspunkte inklusiver Bildgestaltung werden nachfolgend erläutert.

Auf den Punkt gebracht:

  • Darstellungen beispielhafter Szenen sollten gesellschaftliche Vielfalt abbilden und bestehende Teams in ihrer tatsächlichen Zusammensetzung dargestellt werden.
  • Es ist insbesondere auf Gruppenfotos empfehlenswert zu vermeiden, dass Personen über ihre Körpersprache oder Mimik gesellschaftliche, gruppenbezogene Stereotype reproduzieren.
  • Abbildungen, Bilder und Videos sollten barrierefrei gestaltet werden.

Gesellschaftliche Diversität spiegeln

Nebeneinanderstehende Figuren in verschiedenen Farben und mit verschiedenen Körperformen (schmal, breit, gross, klein) sowie eine Figur, die im Rollstuhl sitzt

Fotografische oder illustrative Darstellungen beispielhafter Szenen, Situationen und Gruppen sollten gesellschaftliche Vielfalt abbilden. Für die Abbildung bestehender Gruppen, wie etwa Lehrstuhlteams oder Arbeitsgruppen, gilt natürlich, dass sie in ihrer tatsächlichen Zusammensetzung abgebildet werden.

Stereotypisierung von Gruppen entgegenwirken

Es ist empfehlenswert, bei Fotografien oder illustrierten Darstellungen von Personen(-gruppen) darauf zu achten, dass diese über ihre Körpersprache und Mimik nicht gesellschaftliche Stereotype reproduzieren und dadurch asymmetrische Verhältnisse zwischen gesellschaftlichen Gruppen repräsentieren. Eine in diesem Sinne zu vermeidende, stereotypische Darstellung von Personen sieht beispielsweise so aus:

Zwei Figuren, von denen eine eine schüchterne und die andere eine dominante Körperhaltung innehat.

Die Entscheidung dafür, Personen in gleichwertiger oder aber alternativ in vermeintlich untypischen Rollen zu präsentieren, vermittelt soziale Symmetrie bzw. kann das Publikum dazu anregen, gruppenbezogene Zuschreibungen in Frage zu stellen. Eine in diesem Sinne gelungene Darstellungsweise ist diese:

Zwei Figuren, die eine unterschiedliche, aber jeweils selbstbewusste Körperhaltung innehaben.


Zwei weitere Reflexionen können dabei unterstützen, auf eine stereotypisierte Personendarstellung zu verzichten:

  • Zu fragen gilt: Werden Personen je nach Geschlecht oder aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen auf das Gesicht oder den Körper reduziert und werden damit gruppenbezogene Stereotype reproduziert? Dies sollte vermieden werden. 
  • Es sollte zudem darauf verzichtet werden, in der Beschreibung von Personen auf gruppenbezogene Stereotypisierungen zurückzugreifen. Für eine inklusive visuelle Gestaltung ist es wichtig, auch Bildunterschriften diversitätssensibel aufzusetzen.

Personen(-gruppen) diversitätssensibel positionieren

Drei Figuren, von denen die mittlere viel näher an der Linse steht und eine deutlich dominante Haltung einnimmt.

Für eine diversitätssensible Bildgestaltung ist darauf zu achten, welche Personen im Hintergrund und welche im Vordergrund, welche im Zentrum, und welche am Bildrand stehen. Dafür bietet es sich an zu reflektieren, ob bewusst oder unbewusst bestehende Machtverhältnisse über das Arrangement von Gruppen reproduziert werden und dem entgegenzusteuern. Die obige Illustration verdeutlicht den negativen Fall, indem die Figuren aufgrund ihrer Nähe/Distanz zur Linse sowie ihrer Positionierung asymmetrisch zueinander stehen.

Die untenstehende Abbildung präsentiert hingegen als positives Beispiel eine Personengruppe, die Gleichwertigkeit vermittelt:

Drei Figuren, die unterschiedlich gross sind, aber die alle in ähnlicher Distanz zur Linse stehen und gleichwertig wirken.

Es gilt für eine gleichwertige Anordnung von Personen auch zu beachten, dass Personen, die aus der Froschperspektive dargestellt werden, mächtiger wirken:

Figur aus Froschperspektive

Personen hingegen, die aus der Vogelperspektive dargestellt werden, wirken eher machtlos:

Figur aus Vogelperspektive

Abbildungen barrierefrei gestalten

Grafische Darstellung eines geistlichen Gebäudes mit zwei schmalen, gleich grossen Türmen sowie einem mittigen spitzen Gebäudeteil. An die Gebäudezeichnung ist ein Textfeld geheftet, in welchem "Grossmünster" steht.

Abbildungen, Bilder und Videos auf Webseiten müssen so gestaltet werden, dass Screenreadernutzende wichtige Informationen daraus entnehmen können: Dies bedeutet, dass visueller Content (zum Beispiel Bilder, Grafiken oder Tabellen) mit einem Alternativtext versehen werden muss, wenn ein Bild nicht lediglich dekorative Funktion hat. Siehe hierzu die Erläuterungen zur Accessibility im CMS «Magnolia».

Weiterführendes

Siehe zu einer inklusiven Bildgestaltung auch die Hinweise im Leitfaden auf gernden.ch sowie die Tipps im Sprachleitfaden der Humboldt-Universität zu Berlin.